Eine zweite Bordsteckdose an der BMW F800 GS
Da wie im Blog erwähnt ich dabei war einen Kettenöler einzubauen und ich sowieso die Verkleidungen im vorderen Bereich zur Montage des Ölbehälters demontiert hatte, konnte ich mich auch parallel dazu dem Problem der Bordsteckdose mit direkten Anschluss an der Batterie widmen.
Die BMW F800GS hat bekanntlich eine Bordsteckdose im kleinen Format (DIN Format) in der Verkleidung des Zündschlosses. Dazu ist zu sagen dass diese Steckdose über ein Steuergerät mit der Elektrik verbunden wird und nach ca. 2,5 Minuten nach ausschalten der Zündung ebenfalls deaktiviert wird.
Zur Klarstellung, der CAN-Bus dient nicht zur Stromversorgung, er ist ein Daten-Bus über den die unterschiedlichen Steuergeräte, Aktoren und Sensoren miteinander kommunizieren.
Die vorhandene Steckdose wird durch das Steuergerät deaktiviert welches im Übrigen auch die Absicherung übernimmt (dadurch gibt es keine klassischen Sicherungen mehr im Motorrad). Soll heißen, im Falle einer Überlasst oder eines Fehlers trennt das Steuergerät die Stromversorgung und nach einer gewissen Zeit schaltet es den Verbraucher wieder zu, sollte die Überlast oder der Fehler noch weiter bestehen wird der Verbraucher dauerhaft getrennt und erst nach Beseitigung des der Überlast oder Fehlers wieder zugeschaltet.
Dies hat jedoch für mich zwei Nachteile.
- Ein Verbraucher, z.B ein Navigationsgerät welches bei einer Pause am Motorrad verbleibt wird beim Abstellen nicht mehr geladen und ist je nach Ladezustand bei Weiterfahrt leer.
- Das Laden der Batterie im Winter ist im eingebauten Zustand nicht möglich.
Da ich schon ein Hochwertiges Ladegerätbesitze wollte ich nicht noch ein „CAN-Bus fähiges“ anschaffen. (CAN-Bus fähig bedeutet in diesem Fall das Ladegerät kommuniziert mit dem Steuergerät und verhindert so die Abschaltung der Steckdose).
Also musste eine Steckdose her, die ohne Umwege mit der Batterie verbunden ist. Dazu hatte die Vorbesitzerin schon eine zweite Steckdose im inneren der linken Verkleidung angebracht welches einen verdeckten Einbau und einen guten Schutz gegen Verschmutzung bot. Jedoch war auch diese Steckdose ebenfalls im DIN Format und ich wollte eine große Bordsteckdose um auch die entsprechenden Ladeadapter für Navi und Co. direkt benutzen zu können.
Leider waren die Platzverhältnisse für diese Bauform nicht ausreichend, so dass ein anderer Einbauort her musste. Auf der Suche nach Ideen stieß ich im Netz immer wieder auf die Lösung, diese ebenfalls in der Zündschlossverkleidung einzubauen (Bild 1).
Dazu muss in die obere Abdeckung ein dem Einbaudurchmesser entsprechendes Loch (bei mir 26mm) angebracht werden. Die sichtbare Verkleidung rastet noch auf eine zweite Verkleidung, die darunter liegt ein, in der sich schon ein Loch befindet dieses reicht jedoch nicht aus, da die Steckdose Aufgrund der Wölbung der Verkleidung leicht schief eingebaut wird, diese Loch ist durch ausprobieren ebenfalls noch zu erweitern, bitte dabei auf die Halteklammer an dieser Stelle achten (Bild 2).
Wenn die mechanischen Arbeiten erledigt sind geht es an den Zusammenbau. Ich habe dazu noch auf der Brücke über der Batterie einen Sicherungshalter aufgeklebt und das ganze entsprechend verkabelt sowie alle blanken Anschlüsse mit Schrumpfschlauch isoliert. Ganz wichtig ist, das das Kabel von der Batterie zur Sicherung möglichst kurz ist da dies ungesichert ist, die Sicherung schützt erst die Verbindung von Sicherung in Richtung Steckdose (Bild 3).
Da auch die vorhandene Steckdose mit einer Steckverbindung versehen ist habe ich auch die zusätzliche Steckdose mit einer Steckverbindung versehen, um Wartungsarbeiten zu erleichtern.
Als Steckverbindung eignen sich fast alle KFZ -Steckverbinder , ich kann jedoch in diesem Bereich nur die Amp - Superseal - Steckverbinder (Bild 3) empfehlen.
Fertig am Motorrad sieht das Ganze dann unauffällig aus (Bild 4).
Wenn ihr noch Fragen habt, schreibt mir über das Kontaktformular ich helfe gerne.
Grüße Jörg